Margarete Waschk ist zufrieden. Zufrieden mit sich und zufrieden mit ihrem Leben. Heute, am 14. September 2020, wird sie 100 Jahre alt. Einen großen Teil davon war sie hauptsächlich für andere da - für ihre eigene Familie, für Familien, denen sie im Haushalt geholfen hat, für Senioren, um die sie sich gekümmert hat, und für ihre Gemeinde. Über 20 Jahre hat sie in Edersee in einem betreuten Wohnen der evangelisch lutherischen Gebetsgemeinde gelebt, bevor sie 2018 nach einem Sturz zurück nach Herten und dort ins Caritas-Zentrum Franz von Assisi zog. Ihr Mann Erich war 1998 kurz nach dem Umzug von Herten nach Ederseee verstorben. "Bis zu meinem Sturz habe ich einfach immer den anderen geholfen, das war eine gute Beschäftigung und ich habe mich nie alleine gefühlt. Nun brauche ich selber Hilfe und wollte zurück zu meiner Familie." sagt sie. Der Glaube und ein aktives Gemeindeleben in der Gebetsgemeinschaft an der Sedanstraße haben ihr in ihrem Leben stets Kraft und Antrieb gegeben. 1920 in Wattenscheid geboren, zog sie 1941 der Liebe wegen nach Herten. Ihren Mann hatte sie bei einer überörtlichen Gemeindeveranstaltung kennengelernt. "Ich habe mich hier immer wohl gefühlt." sagt sie lächelnd. Erich Waschk war Verladeaufseher auf Zeche Ewald 1/2/7 in Herten. Da Margarete Waschk nicht wollte, dass er unter Tage arbeitet, half sie anderen Familien im Haushalt. So trugen beide zum Familieneinkommen bei. Gemeinsam mit den Schwiegereltern lebten sie in einem Haus auf der Jägerstraße und haben im großen Garten selber Gemüse und Obst angebaut. Sie haben Gurken eingelegt, Birnen eingekocht, Pilze gesammelt und so die ganze Familie zum großen Teil selber versorgt. Die drei Töchter waren überall dabei. "Auch, wenn unsere Mutter mit Bus und Bahn nach Wattenscheid gefahren ist, um dort ältere Bekannte im Haushalt und bei der Grabpflege zu unterstützen." erinnert sich Bruni Koch, jüngste Tochter von Margarete Waschk. "Aber sie hat es immer so positiv getan, dass wir es nie als Belastung empfunden haben." Im Zimmer von Margarete Waschk liegen filigrane Häkeldecken, die sie alle selber gemacht hat. Ein Hobby, mit dem sie sich auch heute noch gerne die Zeit vertreibt, auch wenn es ihr nicht mehr ganz so leicht wie früher von der Hand geht. Viele ihrer 9 Enkel und 16 Urenkel wohnen in der Nähe und kommen regelmäßig vorbei. Zu ihrem 100. Geburtstag versuchen auch alle anderen Familienmitglieder aus Berlin und Bayern nach Herten zu kommen. Im Garten der Tochter möchten sie feiern - soweit Corona es zulässt. Während des Corona-Lock-Downs musste Margarete Waschk wie viele anderen Bewohner des Caritas-Zentrums auf den Besuch ihrer Familie verzichten. Trotzdem bleibt sie positiv: "Das musste jetzt halt einfach so sein. Es geht uns doch allen hier sehr gut." Was sie sich für die Zukunft wünscht? Dass sie noch lange Häkeln kann und Gesundheit - aber natürlich nicht nur für sich, sondern auch für die anderen.
Pressemitteilung
Ein Leben lang für andere da sein - Margarete Waschk wird 100 Jahre alt
Erschienen am:
08.09.2020
Herausgeber:
Caritasverband Herten e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hospitalstr. 11-13
45699 Herten
+49 2366 304-443
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hospitalstr. 11-13
45699 Herten
+49 2366 304-443