Bereits vor der Pandemie besuchten rund 240 Haushalte pro Woche die Caritas-Läden Hertener Tafel, um Lebensmittel zu kaufen. "Bei drei bis vier Personen je Haushalt sind das 600 bis 700 Menschen, die wir so versorgen." Während der Pandemie wurde das Angebot der Tafelläden auf der Sedanstraße in Herten-Süd sowie auf der Geschwisterstraße in Westerholt mit entsprechenden Hygienemaßnahmen aufrecht erhalten. Hinsichtlich steigender Energie- und Lebenshaltungskosten sowie sinkenden Einkommen im Zuge der Corona-Pandemie hat sich die Lage für viele Familien verschärft. Da Herten mit einer Armutsquote von 21,9 % deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt liegt, hat der Caritasverband das Konzept der Tafelläden in Herten weiterentwickelt und ein neues Lokal auf der Bahnhofstraße 52 angemietet. So findet das Angebot des Kinderlandes neben seinem Geschäft auf der Ewaldstraße auch in Westerholt einen festen Platz. Gemeinsam mit Tanja Just, die das Caritas-Kinderland leitet, und Bernd Möller, Leiter der Tafelläden in Herten, bittet Jan Hindrichs nun in dem noch leeren Ladenlokal um die Unterstützung der Hertener Bürger. Diese ist schon bei der Einrichtung in Form von Sachspenden erforderlich. Es werden Regale, Verkaufstische oder eine Kühltheke benötigt. Sie können gebraucht sein, einiges muss jedoch auch neu angeschafft werden. Dafür ist finanzielle Hilfe notwendig. Eine der elementarsten Unterstützungsmöglichkeiten ist die Zeit. "Seit rund 20 Jahren tragen ehrenamtliche Helfer das Angebot der Läden durch ihr persönliches Engagement. Ob beim Transport, der Vorbereitung des Verkaufs oder dem Verkauf selber - wir können jede Hilfe gebrauchen." Betont Jan Hindrichs und lädt alle Interessierten zu einer Infoveranstaltung am Dienstag, 29.3.22, um 18.00 Uhr in die Bahnhofstraße 52 ein. In dem neuen Laden, der Anfang Mai eröffnen soll, möchte die Caritas Familien mit geringem Einkommen oder in finanziellen Notlagen gleichzeitig mit Lebensmitteln sowie mit Dingen des alltäglichen Bedarfs und Schulmaterialien versorgen. Während im vorderen Bereich zur Straße hin das Kinderland seinen Platz findet, können im hinteren Bereich die Lebensmittel platziert werden. Dazwischen ist genügend Raum, um eine Spielecke für Kinder und einen Gesprächsplatz für Erwachsene zu schaffen. "Durch den Verkauf lernen wir die Menschen und ihre vielfältigen Problemlagen kennen." Erklärt Jan Hindrichs. "In diesem Bereich sind Workshops, Beratungsangebote und Aktionen möglich, mit denen wir die Familien auch über den Einkauf hinaus unterstützen können." Auch hinischtlich der Logistik bieten die Räume Vorteile. Durch den Hintereingang, können die ehrenamtlichen Fahrer die Waren, die sie vorab aus den Supermärkten abgeholt haben, direkt anliefern und in die Lagerräume bringen.
Ziel des neuen Konzeptes ist die Entwicklung von Netzwerken mit unterschiedlichen Akteuren aus den verschiedensten Bereichen der Zivilgesellschaft, die sich engagieren, spenden, beraten und unterstützen - genauso wie sie bereits in den anderen Läden entstanden sind. "Neben der Unterstützung von Menschen in Not sollte auch der neue Laden zu einem Stadtteilladen werden, der offen ist für die Menschen und ihre Anliegen."
Wer Fragen zu dem neuen Caritas-Laden Hertener Tafel hat, Sachspenden abgeben oder sich engagieren möchte, kann sich bei Jan Hindrichs unter Tel. 02366 304-419 melden oder eine Mail an info@caritas-herten.de senden. Spenden können auf das Konto des Caritasverband Herten e.V., IBAN DE66400602650004073100, Stichwort "Caritas-Laden", überwiesen werden.