"Auch wenn die Fördermittel, die wir heute vergeben, das Materielle darstellen, so bin ich im Hinblick auf die vielzähligen, unterschiedlichen Projekte und das große Potential der Menschen, die ich hier sehe und die mit viel Engagement dahinterstehen, sehr zuversichtlich für die Zukunft Hertens." Michael Röder, Kuratoriumsvorsitzender der Hermann-Schäfers-Stiftung, ist positiv gestimmt, nachdem er im Caritas-Forum die Umschläge mit den bewilligten Fördermitteln an die Vertreter der einzelnen Initiativen überreicht hat. 32.877,20 Euro aus Zinserträgen und Spenden kann er an diesem Abend weitergeben. Die einzelnen Fördersummen liegen zwischen 300,- und 4.000,- Euro. Jeder Empfänger stellt bei der Übergabe sein Projekt den anderen Anwesenden kurz vor. Das Kuratorium, bestehend aus dem Vorsitzenden Michael Röder, Gertrud Joachimsmeier, Cedrik Lukat, Lisa Raspel, Detlef Schulenberg, Willi Walter und Werner Waschk, hatte sich im Februar zusammengesetzt und aus den 37 eingereichten Anträgen 24 ausgewählt, die für eine Förderung in Frage kommen. Weil jedes einzelne Projekt besonders ist, ist den Mitgliedern die Entscheidung nicht leicht gefallen. Etwas aber haben alle Projekte gemeinsam: Sie fördern die Lebensqualität, Gerechtigkeit und Chancengleichheit sozial benachteiligter Menschen in Herten.
Dana Swillims vom Föderverein der Achtenbeckschule berichtet von einer intensivpädagogischen Arbeitsgemeinschaft. Schüler besuchen gemeinsam regelmäßig den integrativen Reitverein Ried. Unbewusst entwickeln sie im Umgang mit den Pferden wichtige Kompetenzen wie Verantwortung, Empathie und Sorgfalt. "Vielleicht gibt es ja mal ein Fohlen. Wenn Sie es Herrmann nennen, könnten wir sogar über eine Patenschaft nachdenken." entwickelt Matthias Müller, Geschäftsführer des Caritasverbandes, die Projektidee direkt weiter. Der integrative Reitverein, mit dem der Föderverein dabei kooperiert, hat ebenfalls eine Förderung beantragt: Jessica Trogant sieht Inklusion nicht nur als Konzept, sie möchte dies auf dem Hof an der Backumer Straße leben. Deshalb plant sie eine Ferienfreizeit für Kinder mit und ohne Behinderung. "Wir möchten einfach mehr als "nur" Reitunterricht anbieten." Auch beim Laufenten-Brutprojekt, das Karina Spohr von der Hertener Bürgerstiftung für den Hof Wessels vorstellt, lernen Jugendliche und Erwachsene durch den Umgang mit Tieren, Verantwortung zu übernehmen und eigene Hemmnisse abzubauen. Sie erleben als "Bruthelfer" hautnah die Entwicklung, das Schlüpfen und Heranwachsen der Entenküken. Bevor die Enten auf dem Hof einziehen können, errichten die Teilnehmenden ein Gehege und statten es artgerecht aus.
Ebenfalls um den Bereich Natur geht es in dem Gartenprojekt, das Eveline Schönau im Naturerlebnisgarten seit 3 Jahren ehrenamtlich begleitet. Frauen, die aus anderen Kulturkreisen kommen und in Herten leben, treffen sich mit ihren Kindern einmal wöchentlich zum Gärtnern, Kochen und Klönen. Sie erleben in der Natur die verschiedenen Jahreszeiten und kochen in der Erntezeit nach mitgebrachten Rezepten aus der Heimat. Maik Mucha arbeitet bei der Stadt Herten in der Jugendhilfe im Strafverfahren. Sein beantragtes Fördergeld fließt in ein Wanderprojekt für Jugendliche, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, bestimmt. "Es klingt komisch, aber wir arbeiten daran, dass wir unsere Klienten möglichst nicht wiedersehen." erklärt er. Mit dem zusätzlichen Wanderangebot möchte er mit seinem Team präventiv arbeiten und die Jugendlichen auf den Weg bringen, ihr kriminelles Verhalten zu reflektieren und zu verändern.
Viele weitere spannende Projekte werden an dem Abend vorgestellt: Die Bücherei in Westerholt, deren Unterstützer sowohl alte Menschen mit Büchern versorgen, als auch junge Menschen an das Lesen heranführen. Das Projekt "Gewaltfrei Lernen" der Feige- und Augustaschule, bei dem Kinder ein deeskalierendes Verhalten bei eigenen Konflikten lernen. Das Väter-Kind-Wochenende des Familienzentrums St. Antonius, die traumapädagogische Beratung des Familienbüros, die Beratung der Schuldnerberatung für Menschen bevor sie in die Schuldenfalle geraten, das Umweltprojekt "Herten brummt" der Initiative Jobaktiv, die Hausaufgabenhilfe an der Schürmannswiese oder das Ackerbauprojekt im Garten der Schützenstraße, bei dem Ina Hinrichs vom Familienbüro mit Kindern Gemüse anbaut und anschließend verarbeiten und anbieten möchte, und viele mehr.
Zwei neue Gesichter im Bereich der Spendenverwaltung stellt Michael Röder vor: Christiane Behrendt und Rabea Garcia haben die Aufgaben von Bärbel Spengler übernommen, die im vergangenen Jahr in den Ruhestand gegangen ist. Vor dem abschließenden Imbiss mit Möglichkeit zum gedanklichen Austausch der einzelnen Projektverantwortlichen untereinander, schließt er: "Man sieht heute Abend, wie groß die Bedeutung des Ehrenamtes in Herten ist. Wenn mir jemand sagt, in Herten, da läuft doch nichts, kann ich nur antworten: Doch in Herten läuft ganz viel. Und das stimmt mich sehr hoffnungsvoll."
Wer bereits jetzt einen Antrag für 2020 stellen möchte, kann das Formular der Homepage www.hermann-schaefers-stiftung.de downloaden oder in der Geschäftsstelle des Caritasverbandes unter Tel. 02366 304-419 angefragen. Spenden können direkt online über die Homepage oder auf das Stiftungskonto DE72 4006 0265 0000 0246 00 bei der Darlehnskasse Münster eG überwiesen werden.
Pressemitteilung
32.877,20 Euro für Lebensqualität, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit in Herten - Fördermittelvergabe der Hermann-Schäfers-Stiftung
Erschienen am:
16.03.2019
Herausgeber:
Caritasverband Herten e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hospitalstr. 11-13
45699 Herten
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